Ilja Petrowitsch Worobjow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
  Ilja Worobjow

Geburtsdatum 16. März 1975
Geburtsort Riga, Lettische SSR
Größe 183 cm
Gewicht 88 kg

Position Flügel
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1993–1999 Frankfurt Lions
1999–2001 Krefeld Pinguine
2001–2003 Adler Mannheim
2003–2005 HK Lada Toljatti
2005–2006 HK Metallurg Magnitogorsk
2006–2007 Chimik Moskowskaja Oblast
2007–2010 Frankfurt Lions

Ilja Petrowitsch Worobjow (russisch Илья Петрович Воробьёв, französische Transkription Ilia Vorobiev; * 16. März 1975 in Riga, Lettische SSR) ist ein ehemaliger deutsch-russischer Eishockeyspieler, der in seiner aktiven Zeit von 1993 bis 2010 unter anderem für die Frankfurt Lions, Krefeld Pinguine und Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga gespielt hat. Seit seinem Karriereende arbeitet Worobjow als Eishockeytrainer und -funktionär.

Der 1,83 m große Stürmer begann seine Profikarriere beim ESC Frankfurt, für dessen DEL-Team, die Frankfurt Lions, er auch nach Gründung der neuen höchsten deutschen Profispielklasse 1994 auf dem Eis stand. 1999 wechselte Worobjow zu den Krefeld Pinguinen, für die er zwei Spielzeiten lang aktiv war. Zur Saison 2001/02 hatte Worobjow zunächst einen Vertrag bei den Berlin Capitals unterschrieben. Nachdem deren finanzielle Probleme jedoch zu offensichtlich wurden, wechselte er zum damals amtierenden Deutschen Meister Adler Mannheim, die er 2003 verließ, um in seine Heimat Russland zurückzukehren.

Zunächst war das Gerücht aufgekommen, Worobjows Wechsel nach Russland sei nur ein taktisches Manöver, um wieder zu seinem alten Verein Frankfurt Lions zurückzukehren, ohne dass die Mannheimer Verantwortlichen, die einem direkten Wechsel zum Ligakonkurrenten vom Main wohl nicht zugestimmt hätten, darauf Einfluss nehmen konnten. Doch erwiesen sich diese Gerüchte schnell als falsch, denn Ilja Worobjow spielte zunächst drei Jahre lang für den HK Lada Toljatti, wo sein Vater Pjotr Worobjow Trainer war, und wechselte dann zum HK Metallurg Magnitogorsk. Während der Saison 2006/07 verließ der Angreifer Magnitogorsk in Richtung Chimik Moskowskaja Oblast.

Am 12. Juli 2007 unterzeichnete Worobjow bei seinem alten Arbeitgeber Frankfurt Lions einen Ein-Jahres-Vertrag für die Saison 2007/08, der nach der Spielzeit verlängert wurde. Während eines Pokalspiels gegen die Heilbronner Falken erlitt Worobjow eine Gehirnerschütterung, weshalb er in der Hauptrunde 2008/09 nur sieben Spiele für die Hessen bestreiten konnte. In diesen sieben Einsätzen schoss er drei Tore und gab eine Vorlage. In der Play-off-Qualifikation gegen die Hamburg Freezers schoss der Russe ein Tor und gab zwei Vorlagen in fünf Spielen. Im Anschluss an die Saison 2009/10 beendete er seine Karriere.

Worobjow vertrat Russland bei der U18-Junioren-Europameisterschaft 1993 und der Junioren-Weltmeisterschaft 1995.

Als Trainer und Funktionär

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Karriereende arbeitete Worobjow im Management der Nationalmannschaft, ehe er vor der Saison 2011/12 als Assistenztrainer unter seinem Vater Pjotr bei Loko Jaroslawl, dem Juniorenteam von Lokomotive Jaroslawl, verpflichtet wurde. Im November 2011 wurde er zum Assistenztrainer der Herrenmannschaft befördert, die damals an der zweitklassigen Wysschaja Hockey-Liga teilnahm. Zur Saison 2012/13 wurde er als Co-Trainer vom HK Metallurg Magnitogorsk unter Vertrag genommen.[1] Im Oktober 2015 wurde er nach der Degradierung von Mike Keenan zum Cheftrainer befördert[2] und gewann mit dem Team am Saisonende den Gagarin-Pokal, die Meisterschaftstrophäe der KHL. Ein Jahr später führte er seine Mannschaft erneut bis in das Playoff-Finale, ehe er im November 2017 entlassen wurde.[3]

Ab 2016 war Worobjow parallel zu seinem Engagement bei Metallurg Assistenztrainer von Oleg Snarok bei der russischen Nationalmannschaft und gewann in dieser Zeit mit dem Nationalteam zwei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften und die Goldmedaille (unter neutraler Flagge) bei den Olympischen Winterspielen 2018. Anschließend trat Snarok als Nationaltrainer zurück und Worobjow wurde einen Monat vor der Weltmeisterschaft 2018 in Dänemark zu seinem Nachfolger bestimmt.[4] In der Saison 2018/19 hatte er parallel den Posten des Cheftrainers beim russischen Erstligisten SKA Sankt Petersburg inne.

Nach der Halbfinal-Niederlage und dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2019 wurde Worobjow sowohl als Nationaltrainer, als auch als SKA-Cheftrainer entlassen und durch seinen Assistenten Alexei Kudaschow ersetzt.[5] Kurz nach Beginn der Saison 2019/20 kehrte Worobjow zu Metallurg Magnitogorsk zurück, als er dort Josef Jandač als Cheftrainer ersetzte.[6]

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1993/94 Frankfurter ESC 2. BL 47 19 28 47 64
1994/95 Frankfurt Lions DEL 18 4 13 17 45 4 1 2 3 4
1995/96 Frankfurt Lions DEL 20 4 12 16 49
1996/97 Frankfurt Lions DEL 32 12 13 25 36
1997/98 Frankfurt Lions DEL 47 14 19 33 96
1998/99 Frankfurt Lions DEL 22 6 3 9 49
1999/00 Krefeld Pinguine DEL 56 24 28 52 61 4 0 2 2 12
2000/01 Krefeld Pinguine DEL 53 16 15 31 75
2001/02 Adler Mannheim DEL 46 15 17 32 31 12 3 2 5 14
2002/03 Adler Mannheim DEL 45 7 14 21 30 5 1 1 2 16
2003/04 HK Lada Toljatti RSL 54 8 14 22 120 6 0 0 0 4
2004/05 HK Lada Toljatti RSL 58 12 15 27 60 10 3 5 8 12
2005/06 HK Lada Toljatti RSL 14 1 5 6 16
2005/06 HK Metallurg Magnitogorsk RSL 29 5 7 12 14 11 1 2 3 6
2006/07 HK Metallurg Magnitogorsk RSL 21 2 2 4 24
2006/07 Chimik Moskowskaja Oblast RSL 28 2 8 10 22 7 0 0 0 22
2007/08 Frankfurt Lions DEL 55 13 23 36 66 12 3 6 9 4
2008/09 Frankfurt Lions DEL 7 3 1 4 2 5 1 2 3 2
2009/10 Frankfurt Lions DEL 2 0 0 0 6
DEL gesamt 403 118 158 276 546 42 9 15 24 52
Superliga gesamt 204 30 51 81 256 27 4 7 11 22

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Новости клуба — Формирование нового тренерского штаба «Металлурга». In: metallurg.ru. 3. Mai 2012, abgerufen am 26. Oktober 2017.
  2. Trainer-Rochaden in der KHL. In: hockeyfans.ch. 17. Oktober 2015, abgerufen am 23. Oktober 2015.
  3. Воробьев уволен с поста тренера магнитогорского ХК "Металлург", и.о. назначен Козлов. In: rsport.ria.ru. 2. November 2017, abgerufen am 3. November 2017.
  4. Nach Olympia-Triumph: Russlands Trainer Oleg Snarok tritt zurück. In: sport1.de. 12. April 2018, abgerufen am 20. Juni 2018.
  5. Kein gutes Zeichen für das russische Eishockey: Was die Ablösung von Ilya Vorobyov bei der Nationalmannschaft und SKA aussagt. In: eishockeynews.de. 9. Juli 2019, abgerufen am 9. September 2019.
  6. Jandac leaves Metallurg, Wolski reaches milestone – KHL week in review. In: en.khl.ru. 9. September 2019, abgerufen am 12. September 2019.